Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Quelle: Talmud; die englische Fassung nach Charles Reade geht auf ein chinesisches Sprichwort zurück.




Aus den Mahatmabriefen stammt folgendes Zitat über die Kraft der Gedanken:

„ … jeder Gedanke eines Menschen [geht], sobald er entwickelt ist, in die inneren Welten über … und wird zu einer tätigen Wesenheit, indem er sich mit einem Elemental verbindet – verschmilzt, könnte man sagen -, das heißt mit einer der halb intelligenten Kräfte der Naturreiche. Er lebt als eine aktive Intelligenz weiter – ein vom Verstand gezeugtes Geschöpf – für eine längere oder kürzere Periode, entsprechend der ursprünglichen Intensität der Gehirntätigkeit, die es erzeugte.
So wird ein guter Gedanke als aktive wohltätige Kraft verewigt, ein bösartiger Gedanke aber als ein übel wollender Dämon. So bevölkert der Mensch seinen Weg im Raum beständig mit einer selbst geschaffenen Welt, erfüllt mit den Sprösslingen seiner Phantasien, Begierden, Impulse und Leidenschaften. Er schafft so eine Strömung, die auf jeden empfindungsfähigen nervlichen Körper einwirkt, der in Berührung mit ihr kommt, und zwar nach dem Maße seiner dynamischen Intensität. Der Buddhist nennt dies seine „Skandhas“, der Hindu gibt ihm den Namen „Karma“. Der Adept schließt diese Gestalten bewusst ein, andere Menschen werfen sie unbewusst ab. Der Adept muss, um erfolgreich zu sein und seine Kraft zu bewahren, in der Einsamkeit weilen, mehr oder weniger innerhalb seiner eigenen Seele.

Noch weniger versteht die exakte Wissenschaft, dass die bauende Ameise, die geschäftige Biene und der nestbauende Vogel, jedes in seiner bescheidenen Art, ebenso viel kosmische Energie sammelt wie ein Haydn, ein Plato oder ein Pflüger, der seine Furche zieht, in der ihren; der Jäger aber, der aus Freude oder Gewinnsucht Wild tötet, oder der Positivist, der seinen Intellekt dazu verwendet, um zu beweisen, dass plus mal plus minus ist, vergeudet und zerstreut Energie nicht weniger als der Tiger, der auf seine Beute springt. Sie alle berauben die Natur, anstatt sie zu bereichern, und werden alle, nach dem Grad ihrer Intelligenz, sich dafür verantwortlich finden.“

aus: Norbert Lauppert (Hrsg.) Die Mahatma-Briefe Bd.1, Adyar-Verlag Graz, 1982, S.75/76 



Autor: E.-M. K.