Blätter aus prähistorischer Zeit

 
Vorwort aus dem Band I der Geheimlehre (Kosmogenesis)18
 
Helena Petrowna Blavatsky
 
Vor der Autorin liegt ein uraltes Manuskript, eine Sammlung von Palmblättern, die durch ein unbekanntes spezielles Verfahren gegen Einwirkungen von Wasser, Feuer und Luft geschützt sind. Auf der ersten Seite ist eine makellose weiße, kreisförmige Fläche vor matt-schwarzem Hintergrund abgebildet. Auf der nächsten Seite dieselbe Fläche mit einem Punkt in der Mitte. Forscher wissen, dass das erste eine bildliche Darstellung des Kosmos in der Ewigkeit ist - vor dem erneuten Erwachen jener noch ruhenden, in späteren Systemen als „Wort" bezeichneten Energien. Der Punkt bezeichnet den Beginn der Differenzierung in der zuvor makellosen Fläche, die Raum und Ewigkeit im Pralaya-Zustand darstellte. Der Punkt ist der Keim im Welten-Ei, der Keim, der periodisch und abwechselnd latent und aktiv ist und zum Universum, dem ALL, dem grenzenlosen, periodischen Kosmos werden wird. Der Kreis repräsentiert das eine göttliche Sein, aus dem alles hervorgeht und in das alles zurückkehrt. Seine Peripherie - im Hinblick auf die Begrenztheit des menschlichen Geistes ein gezwungenermaßen begrenztes Symbol - weist hin auf die abstrakte, immer unergründliche GÖTTLICHE ALLGEGENWART; und die Fläche repräsentiert die Universalseele, obwohl beide natürlich eine Einheit sind. Die Tatsache, dass nur die Kreisfläche weiß ist, das gesamte Umfeld aber schwarz, macht deutlich, dass diese Fläche der einzige Bereich ist, in dem der Mensch erkenntnisfähig ist - wenn diese Fähigkeit auch nur unvollkommen ist. Das ist auch der Bereich, in dem die manvantarischen Manifestationen beginnen, weil das göttliche Denken, das den Plan aller zukünftigen Kosmogonien und Theogonien birgt, hier während des Pralayas ruht.
 
Es ist das EINE LEBEN, ewig und unsichtbar, aber allgegenwärtig, ohne Anfang oder Ende, aber periodisch in seinen regelmäßigen Manifestationen, zwischen denen das dunkle Geheimnis des Nichtseins waltet; unbewusst, aber absolutes Bewusstsein; nicht realisierbar, aber dennoch die eine selbst existente Realität; wahrhaftig „ein Chaos für die Sinne, aber ein Kosmos für die Vernunft". Sein einziges absolutes Attribut ist ES SELBST, ist ewige, unablässige Bewegung - im esoterischen Sprachgebrauch: „Der Große Atem", d. h. unaufhörliche Bewegung des Universums im Sinne von endlosem, allgegenwärtigem RAUM. Das Unbewegliche kann nicht göttlicher Natur sein, und in der Tat ist innerhalb der Universalseele nichts ganz ohne Bewegung.
 
Seit den Anfängen des menschlichen Erbgutes, d. h. seit dem ersten Erscheinen der Architekten des Heimatplaneten der Menschheit, wurde das nicht offenbarte Göttliche erkannt und erwogen unter dem ihm allein zustehenden philosophischen Aspekt, nämlich als allumfassende Bewegung, als das Beben des schöpferischen Atems in der Natur. Folgendermaßen fasst der Okkultismus das „Eine Sein" zusammen: „Das Göttliche ist ein verborgenes, lebendiges (bzw. bewegtes) FEUER, und Licht, Wärme und Feuchtigkeit sind das ewige Zeugnis dieser unsichtbaren Allgegenwart." Diese drei sind Ursache und Bestandteil aller Phänomene der Natur.
 
Innerkosmische Bewegung ist ewig, ist ohne Ende; kosmische Bewegung (alle sichtbaren bzw. der Wahrnehmung unterworfenen Gegebenheiten) ist endlich und periodisch. Als Abstraktion des Ewigen ist innerkosmische Bewegung das EWIG GEGENWÄRTIGE, als Manifestation ist sie sowohl in künftiger als auch in entgegengesetzter Richtung endlich. Beide Richtungen sind das Alpha und das Omega aufeinanderfolgender Rekonstruktionen. Der Kosmos, das NOUMENON, hat nichts zu tun mit den kausalen Zusammenhängen der phänomenalen Welt. Nur in bezug auf die innerkosmische Seele, den Kosmos als Ideal im unwandelbaren göttlichen Denken, können wir sagen: „Er hatte keinen Anfang, und er wird kein Ende haben." Obwohl von seiner Gestalt oder kosmischen Struktur nicht gesagt werden kann, er habe jemals eine erste gehabt, oder er werde eine letzte haben, kann die Struktur, die er hat, doch in jedem neuen Manvantara als erste und letzte in ihrer besonderen Eigenart bezeichnet werden, denn diese individuelle Struktur entwickelt sich ja jedes Mal auf einer höheren Ebene weiter ...
Erst vor wenigen Jahren wurde folgendes gesagt:
Ebenso wie der Buddhismus, der Brahmanismus und die Kaballa, postuliert die esoterische Lehre die ewige Existenz des einen, unendlichen und unerkannten absoluten Seins, das in regelmäßiger und harmonischer Folge entweder aktiv oder passiv ist. In der poetischen Sprache Manus werden diese Zustände als „Tage" und „Nächte" Brahmâs bezeichnet. Brahmâ ist entweder „wach" oder er „schläft".
Die Svâbhâvikas, die Philosophen der ältesten Schule des Buddhismus (die in Nepal noch existiert), spekulieren ausschließlich über den aktiven Zustand des von ihnen Svabhâvat genannten „absoluten Seins", denn sie halten es für unsinnig, Theorien über den passiven Zustand dieser abstrakten und „nicht erkennbaren" Macht aufzustellen. Deshalb werden sie von christlichen Theologen und modernen Wissenschaftlern als Atheisten bezeichnet, denn weder die einen noch die anderen sind in der Lage, die profunde Logik dieser Philosophie zu verstehen. Erstere akzeptieren keinen anderen Gott, als die sekundären, personifizierten Mächte, die das sichtbare Universum gestaltet haben und aus denen sie den anthropomorphen christlichen Gott Jehova machten - einen männlichen, unter Sturmgewittern wütenden Jehova. Die rationalistische Wissenschaft dagegen vereinnahmt die Buddhisten und Svâbhâvikas als „Positivisten" der Vorzeit. Eine einseitige Betrachtungsweise der Philosophie der letzteren gibt unseren Materialisten sogar recht. Die Buddhisten lehnen einen Schöpfergott ab und postulieren dagegen unendlich viele schöpferische Kräfte, die in ihrer Gesamtheit eine ewige Substanz sind, deren Wesenskern aber uner-forschlich und deshalb für den wahren Philosophen kein Spekulationsobjekt ist. Sokrates hat sich Argumenten über das Mysterium des absoluten Seins stets verweigert, aber trotzdem wurde ihm nie vorgeworfen, Atheist zu sein - außer von jenen Zeitgenossen, die ihn vernichten wollten.19 Am Anfang einer aktiven Periode, so die Geheimlehre, beginnt nach ewigem, unveränderlichem Gesetz eine Ausdehnung des göttlichen Wesenskerns von außen nach innen und von innen nach außen, und das phänomenale oder sichtbare Universum ist das letztendliche Resultat einer langen Reihe kosmischer Kräfte, die dadurch fortschreitend in Bewegung gesetzt werden. Wenn der passive Zustand eintritt, kommt es zum Zusammenziehen des göttlichen Wesenskerns, und das vorangegangene Schöpfungswerk wird allmählich und fortlaufend aufgelöst. Das sichtbare Universum zerfällt, seine Materie wird zerstreut, und „Finsternis", allein, einsam, ist wieder über der „Tiefe". Eine Metapher aus den geheimen Schriften macht die Idee noch klarer: Ein Ausatmen des „unerkannten Wesenskerns" lässt die Welt entstehen und sein Einatmen verursacht ihre Auflösung. Diesen Prozess gibt es seit Ewigkeit. Unser derzeitiges Universum ist nur eins in einer unendlichen Reihe, die ohne Anfang ist und kein Ende haben wird.20
 
Dieser Text wird, soweit das möglich ist, in unserem Werk erklärt werden, das in seiner vorliegenden Form nichts Neues für Orientalisten enthält, dessen Interpretation unter esoterischen Gesichtspunkten jedoch viele Dinge erklären kann, die Forschern in der westlichen Welt völlig unbekannt geblieben sind.
 
Während die erste der erwähnten Abbildungen nur einen einfachen Kreis O zeigt, enthält dieser Kreis im zweiten Bild einen Punkt in seiner Mitte O, wodurch dieses archaische Symbol die erste Differenzierung in den periodischen Manifestationen der ewigen Natur illustriert und wobei der Punkt in der Kreismitte die geschlechtslose und unendliche „ Aditi im TAT" (Rig Veda), d. h. potentiellen Raum im abstrakten Raum repräsentiert. In der dritten Stufe verwandelt sich der Punkt zum Durchmesser des Kreises: 0. Dadurch wird eine göttliche unbefleckte Mutter-Natur innerhalb der allumfassenden absoluten Unendlichkeit symbolisiert. Wird die Linie des Durchmessers von einer vertikalen Linie durchkreuzt, so entsteht das Weltenkreuz. Die Menschheit hat das Stadium ihrer Dritten Evolutionsperiode erreicht: Es ist das Zeichen für Ursprung und Entwicklungsbeginn des menschlichen Lebens. Wenn die Umkreislinie verschwindet und nur das + zurückbleibt, haben wir das Zeichen dafür, dass der Fall des Menschen in die Materie abgeschlossen ist und die Vierte Menschheit ihren Anfang nimmt. Das Kreuz im Kreis symbolisiert reinen Pantheismus. Als das Kreuz nicht mehr im Kreis einbeschrieben wurde, wurde es phallisch. Es hatte dieselbe Bedeutung - und andere dazu -, wie das im Kreis einbeschriebene TAU, auch „Thors Hammer", das sogenannte Jaina-Kreuz oder einfach der Svastika im Kreis.
 
Das dritte Symbol, der durch die horizontale Linie zweigeteilte Kreis, bezeichnete die erste Manifestation der schöpferischen - noch passiven, weil weiblichen - Natur. Die erste schattenhafte Wahrnehmung des Menschen im Zusammenhang mit seiner Zeugung ist das Weibliche, denn der Mensch erkennt seine Mutter eher als seinen Vater. Deshalb waren weibliche Gottheiten heiliger als männliche. Die Natur ist somit weiblich und bis zu einem gewissen Grad objektiv und stofflich und wird vom verborgenen Geist-Prinzip befruchtet. Durch Hinzufügung einer senkrechten Linie im Kreis mit
der horizontalen Linie wurde das Tau geformt - T -, die älteste Form des Buchstabens. Es war das Zeichen der Dritten Menschheit bis zum Zeitpunkt ihres symbolischen Falls (als die Geschlechtertrennung durch natürliche Evolution stattfand). Damit änderte sich das Zeichen zum Doppelbildzeichen oder Symbol, eine Änderung bzw. Trennung des Kreises, d. h. des geschlechtslosen Lebens anzeigend. In der Symbolik der zu unserer Fünften Menschheit gehörenden Menschheitszweige wurde es das Sacr', auf Hebräisch N'cabvah, der zuerst geformten Menschheitszweige, veränderte sich dann zum ägyptischen (Lebenszeichen) und danach zum Zeichen der Venus. Dann kommt der Svastika (Thors Hammer, inzwischen auch das Hermetische Kreuz), der, losgelöst von seinem Kreis, rein phallisch wurde. Das esoterische Symbol des Kali Yuga, der umgekehrte fünfzackige Stern bezeichnet mit seinen beiden nach oben zeigenden Spitzen (Hörnern) menschliche Zauberei. Wie jeder Okkultist weiß, ist er in dieser Position ein Zeichen der in der zeremoniellen Magie angewandten „linken Hand".
 
Es ist zu hoffen, dass die falschen Vorstellungen, die die Allgemeinheit generell vom Pantheismus hat, durch die Lektüre dieses Werkes korrigiert werden. Falsch ist auch die Annahme, Buddhisten und Advaita-Okkultisten seien Atheisten. Wenn sie auch nicht alle als Philosophen bezeichnet werden können, so sind sie aber zweifellos alle Logiker, deren Einspruchs- und Argumentationsweise immer auf strikter Beweisführung fußt. In der Tat, betrachtet man das Parabrahman der Inder als repräsentativ für die verborgenen, namenlosen Gottheiten anderer Völker, dann wird man finden, dass dieses Prinzip des Absoluten der Prototyp ist, dem alle anderen nachgebildet wurden. Parabrahman ist nicht „Gott", denn es ist nicht ein Gott. „Es ist dasjenige, welches das Höchste und nicht das Höchste (parâvara) ist", erklärt die Mândûkya Upanischad (1.28). Es ist das Höchste als URSACHE, aber ist nicht das Höchste als Wirkung. Parabrahman ist ganz einfach als „Wirklichkeit ohne Zweites" der alles einschließende Kosmos oder, besser, ist endloser kosmischer Raum in der höchsten spirituellen Bedeutung des Wortes. Da Brahman (neutrum) die unwandelbare, reine, freie, unvergängliche Wurzel, „das EINE wahre Sein, Paramârthika", das absolute Chit und Chaitanya (Intelligenz, Bewusstsein) ist, kann es nicht Erkennender sein, „denn TAT kann kein erkennendes Subjekt haben". Kann man die Flamme als das Wesenhafte des Feuers bezeichnen? Dieses Wesenhafte ist „LEBEN und LICHT des Universums, während das sichtbare Feuer, die Flammen, Zerstörung, Tod und das Böse sind." „Feuer und Flamme zerstören den Körper des Arhats, aber ihr Wesenskern macht ihn unsterblich." (Bodhi-mur, 2. Buch)
 
„Das Erkennen des absoluten Geistes ist, wie der Glanz der Sonne oder wie die Wärme des Feuers, nichts anderes als der absolute Wesenskern selbst," sagt Shankarâchârya. ES ist „der Geist des Feuers", nicht das Feuer selbst; deshalb „sind die Eigenschaften des letzteren, Wärme oder Flamme, nicht die des Geistes, sondern sind die Eigenschaften des vom Geist unbewusst Verursachten." Ist dieser Satz nicht der Grundton der späteren Philosophie der Rosenkreuzer? Kurz gesagt bedeutet Parabrahman eine zum unbegrenzten und ewigen Kosmos vereinigte Gesamtheit, das „TAT" und das „Dieses", worauf Gesamtheiten in ihrer vollen logischen Ausdehnung nicht bezogen werden können. „Am Anfang war DIESES das Selbst, eins allein" (Aitareya Upanischad). Der große Shankarâchârya erklärt, dass „DIESES" das Universum bezeichnet, und dass die Wörter „am Anfang" bedeuten: vor der Neuerschaffung des Universums.
 
Der Okkultismus stimmt in diesem Lehrsatz somit mit der Philosophie des Advaita-Vedânta überein. Es wird darin gezeigt, dass aus philosophischer Sicht die Vorstellung eines absoluten ALLS nicht möglich ist, welches das „Goldene Ei" erschafft oder auch nur entwickelt und in das es dann eindringt, wie behauptet wird, um sich selbst in Brahma zu verwandeln. Brahma ist der Schöpfer, der sich später ausweitet und zu Göttern und dem ganzen sichtbaren Universum wird. Es wird weiterhin gezeigt, dass die absolute Einheit nicht in die Unendlichkeit übergehen kann, weil Unendlichkeit die grenzenlose Ausbreitung und Dauer von etwas voraussetzt. Und gezeigt wird auch, dass das eine All - gleich dem Raum, der die einzige geistige und physische Repräsentation dieses einen Alls auf dieser Erde, also auf unserer Existenzebene ist -, weder Objekt noch Subjekt der Wahrnehmung sein kann. Würde man das Ewige Grenzenlose All, die Allgegenwärtige Einheit als ein durch periodische Manifestation werdendes vielfältiges Universum postulieren, sozusagen als eine multiple Persönlichkeit, anstatt als Sein in Ewigkeit, dann würde diese Einheit aufhören eine solche zu sein. Lockes Idee, „reiner Raum (sei) weder zum Widerstand noch zur Bewegung fähig," ist nicht korrekt. Raum ist weder „grenzenlose Leere" noch „begrenzte Fülle", sondern beides, denn er ist im Bereich absoluter Abstraktion die niemals ergründbare Gottheit, leer nur für den begrenzten Verstand, und im Bereich mâyâvischer Wahrnehmung ist er das Gefäß, das alles Seiende enthält, ob manifestiert oder nicht: deshalb ist er das ABSOLUTE ALL. Es besteht kein Unterschied zwischen den Worten des christlichen Apostels: „In ihm leben, weben und sind wir" und denen der indischen Rishis: „In Brahman (Brahmâ) lebt das Universum, aus ihm kommt es, und zu ihm kehrt es zurück," denn Brahman (neutrum), das nicht Manifestierte, ist das Universum in abscondito, und Brahma, das Manifestierte, ist der Logos, männlich-weiblich in der Symbolik orthodoxer Dogmen, während der Gott des initiierten Apostels und des Rishis sowohl der unsichtbare als auch der sichtbare RAUM ist. In der esoterischen Symbolik wird Raum als „siebenhäutiges Ewiges Mutter-Vater"-Prinzip dargestellt. Von seiner Undifferenziertheit bis zu seiner differenzierten Oberfläche besteht es aus sieben Schichten.
 
„Was ist es, das war, ist und sein wird, ob es ein Universum gibt oder nicht, ob es Götter gibt oder nicht?," fragt der esoterische Senzar-Katechismus. Seine Antwort ist: „RAUM".
 
Was wir ablehnen, ist nicht der eine, unbekannte, allgegenwärtige Gott in der Natur bzw. die Natur in abscondito, sondern wir lehnen den Gott des menschlichen Dogmas und sein vermenschlichtes „Wort" ab. Der Mensch hat es in seiner grenzenlosen Einbildung, seinem ihm eigenen Hochmut und seiner Eitelkeit mit lästerlicher Hand selbst geschaffen, aus Dingen, die er in seiner kleinen Gehirnmasse vorfand, und die er dann der Menschheit aufzwang als direkte Offenbarung des einen nicht offenbarten RAUMES. Okkultisten akzeptieren Offenbarung, betrachten sie aber als etwas, das zwar von göttlichen, aber doch endlichen, manifestierten Wesen kommt, niemals jedoch von dem nichtmanifestierbaren EINEN LEBEN. Sie kommt von Wesenheiten, die als uranfängliche Menschen, Dhyâni-Buddhas oder Dhyâni-Chohans bezeichnet werden, von den Rishi-Prajâpatis Indiens, den Elohim oder Söhnen Gottes, den Planetengeistern aller Völker, die für die Menschen zu Göttern wurden. Außerdem betrachten Okkultisten Âdi-Shakti - die direkte Emanation von Mûlaprakriti, der ewigen Wurzel von TAT, und weiblicher Aspekt der schöpferischen Ursache Brahma in ihrer Âkâsha-Form der Universalseele - philosophisch als eine Mâyâ und als Ursache der menschlichen Mâyâ. Aber diese Auffassung von der Offenbarung hindert uns weder daran, an ihre Existenz zu glauben so lange sie andauert, d.h. während eines Mahâmanvantaras, noch an der praktischen Anwendung Âkâshas, der Ausstrahlung Mûlaprakritis, denn es besteht ja ein Zusammenhang zwischen der Weltseele und allen Phänomenen der Natur, ob diese nun der Wissenschaft bekannt sind oder nicht.
 
Fortsetzung folgt
 
18 H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, Studienausgabe, Adyar, Theosophische Verlagsgesellschaft. Übersetzung von Hank Troemel.
 
19 In der Übersetzung von Robert Froebe lautet dieselbe Stelle: „Sokrates weigerte sich unwandelbar, das Geheimnis des Universalwesens zu erörtern, und doch hätte niemals jemand daran gedacht, ihn des Atheismus zu beschuldigen, ausgenommen jene, die es auf seinen Untergang abgesehen hatten." Es lohnt sich, die beiden Übersetzungen der Geheimlehrevon Froebe und Troemel miteinander zu vergleichen!
 
20 Isis entschleiert, Band 2, S. 264-265


Autor: Helena Petrowna Blavatsky