Eine weitere grundlegende Hilfe für uns ist, alle Angst beiseite zu legen. Angst hat in Wahrheit keinen Platz im natürlichen Bereich des Menschen, da die in uns wohnende GÖTTLICHKEIT, die unser SELBST ist, unbezwingbar und unsterblich ist, und wir als Kinder Gottes – wenn wir es nur erkennen könnten – nichts zu befürchten haben. In materialistischen Zeiten vergrößert sich natürlich die Angst um irdische Besitztümer (seien es solche des Körpers selbst oder äußere Reichtümer), denn wenn solche Dinge unserer Welt sind, erwecken sie in uns – da sie so vergänglich, so schwierig zu erlangen und so unmöglich für länger als nur eine kurze Zeit zu behalten sind – größte Unruhe, dass wir eine Gelegenheit sie zu ergreifen verpassen könnten, und wir müssen notwendigerweise in einem andauernden Zustand der Furcht leben, bewusst oder unbewusst, weil wir in unserem Innern selbst wissen, dass solche Besitztümer uns zu jedem Augenblick entrissen werden können.

In dieser Zeit hat sich die Furcht vor Krankheit entwickelt, bis sie selbst eine mächtige schlagende Kraft geworden ist, weil sie jenen Dingen die Tür öffnet, die wir fürchten, und ihnen den Zutritt erleichtert. Solche Furcht ist in Wahrheit Selbst-Interesse, denn wenn wir ernsthaft nur an das Wohl anderer denken, bleibt keine Zeit, um persönlichen Krankheiten zu befürchten. Furcht spielt in der gegenwärtigen Zeit eine große Rolle dabei, Krankheit zu verstärken, und die moderne Wissenschaft hat die Herrschaft des Schreckens dadurch erweitert, dass sie ihre Entdeckungen, die doch noch nichts als Halbwahrheiten sind, in der Allgemeinheit verbreitet. Die Kenntnis von Bakterien und unterschiedlichen Keimen, die mit Krankheit zusammenhängen, hat in den Gemütern von zehntausenden von Menschen verheerende Verwüstungen angerichtet, und durch die Furcht vor ihnen hat sie die Menschen noch anfälliger für Krankheitsangriffe gemacht. Während niedrigere Formen des Lebens, wie Bakterien, eine Rolle bei körperlichen Krankheiten spielen mögen, stellen sie keineswegs die ganze Wahrheit des Problems dar, wie dies wissenschaftlich oder durch alltägliche Ereignisse demonstriert werden kann. Es gibt einen Faktor, den die Wissenschaft nicht auf physischer Grundlage erklären kann, und das ist der Grund, dass manche Menschen von einer Krankheit angesteckt werden, während andere ihr entfliehen, obwohl sie derselben Möglichkeit der Infektion ausgesetzt sind. Der Materialismus vergisst, dass es über der körperlichen Ebene einen Faktor gibt, der im normalen Lebensablauf jedes einzelnen Individuum in Bezug auf Krankheit schützt oder anfällig macht, um welche Art von Krankheit es sich auch immer handeln möge. Furcht ebnet – durch ihre niederdrückende Wirkung auf unser Gemüt, was wiederum Disharmonie in unseren physischen und magnetischen Körpern auslöst – den Weg für die Invasion, und wenn Bakterien und andere körperliche Mittel die sichere und einzige Ursache von Krankheit wären, dann gäbe es in der Tat nur sehr wenig Grund, nicht furchtsam zu sein. Aber wenn wir erkennen, dass während der schlimmsten Epidemien nur ein Teil jener, die der Infektionsgefahr ausgesetzt sind, wirklich angegriffen wird, dass, wie wir bereits gesehen haben, die wahre Ursache von Krankheit in unserer eigenen Persönlichkeit liegt und innerhalb unserer eigenen Kontrolle, dann haben wir Grund genug, ohne Angst und Furcht zu sein – im Wissen, dass das Heilmittel in uns selbst liegt. Wir können jede Furcht vor allein körperlichen Auslösern als Ursache von Krankheit aus unseren Gedanken streichen und wissen, dass solche Besorgnis uns nur anfällig macht, und dass, wenn wir uns darum bemühen, Harmonie in unsere Persönlichkeit einfließen zu lassen, wir Krankheit nicht mehr erwarten müssen, als vom Blitz getroffen zu werden, oder von einem Fragment eines herabfallenden Meteors.
 
Aus: Edward Bach "Blumen die durch die Seele heilen", Hugendubel Verlag, München, 1992, S. 155 - 158.


Autor: Dr. Edward Bach