Bei diesem Buch handelt es sich um eine Neuauflage von Erhard Bäzners Werk Wo sind unsere Toten? – Sehen wir sie wieder? mit dem neuen Titel Das Rätsel des Lebens und das Geheimnis des Todes.
Der neue Titel, dem Eingangskapitel entnommen, lässt die übergreifende Sicht erkennen, von der aus das Thema Tod in diesem Buch behandelt wird. Es hebt den Schleier, der über Geburt, Tod und Schicksalsgestaltung liegt, und lässt den seelisch-geistigen Ursprung des Menschen erahnen.
Der Autor ergeht sich nicht in spekulativen Theorien und Hypothesen, sondern beschreibt, was er aufgrund angeborener seherischer Begabung, sozusagen aus der Beobachterperspektive, beim Sterben des Menschen wahrnimmt: das Ablösen vom physischen Körper, das Erwachen in einer inneren Welt mit verschiedenen, individuell teilweise unterschiedlichen Bewusstseinszuständen und Wandlungsprozessen – aus der Sicht des Autors ein allmähliches Ausschwingen und Loslösen von irdischen Belangen unter Bewahrung der wesentlichen Erfahrungsessenzen.
Himmel und Hölle werden als seelisch-geistige Bewusstseinszustände deutlich. Der Leser bekommt im Laufe der Lektüre eine Ahnung von einem tieferen, unvergänglichen Wesensgrund, in den der Heimgegangene schließlich eingeht und eine Phase tiefsten Friedens erfährt – eine Zeit des Ruhens und der Regeneration, aus der er einst wieder erwacht, um den Faden aus früheren Leben in einem neuen Gewande im Sinne seelisch-geistiger Fortentwicklung wieder aufzunehmen.
Was das Buch kennzeichnet, ist die einfache und klare Sprache, die fast ohne Fremdwörter und komplizierte Begriffe auskommt und von jedem verstanden wird, der sich unvoreingenommen über die Einmal-Lebenssicht in die weitere Perspektive mehrfacher Inkarnationen im Sinne spiritueller Entwicklung erheben kann. Als Zeugen dieser umfassenden Blickweise zitiert Bäzner große Dichter und Denker aus Ost und West, Vergangenheit und Gegenwart, deren Aussagen ein Bekenntnis zur Reinkarnation beinhalten.
Der Leser von heute, der mit Aufsehen erregenden Berichten sog. Klinisch-Toter konfrontiert wurde, nimmt mit Erstaunen zur Kenntnis, dass hier – Jahrzehnte vor Bekanntwerden solcher Erfahrungen – der Sterbevorgang im Detail, einschließlich Lebensrückblick und Begegnung mit Verstorbenen bis hin zum Erwachen in der inneren Welt und weit darüber hinaus beschrieben ist.
Gegenüber manchen bruchstückhaften und scheinbar widersprüchlichen Nahtodberichten begegnet er hier einer zusammenhängenden, in sich kohärenten Darstellung, die auch die Sinnhaftigkeit der Vorgänge und das gerechte Walten des Schicksals erkennen lässt.
Der Leser mag sein eigenes Eingebettetsein in einer höheren Ordnung erahnen, aus der ihm auch während seines irdischen Daseins Hilfe und Beistand zuteil werden können. Die verschiedenen Daseinsebenen sind für Bäzner nicht getrennt, sondern entsprechen verschiedenen Dimensionen des Bewusstseins, die uns im irdischen Leben nur bedingt zugänglich sind.
Dem Buch beigefügt findet der Leser veranschaulichende Darstellungen des Sterbevorgangs, die von einem Freund Bäzners nach dessen Schilderungen angefertigt wurden
Es war das Anliegen des Autors, der sein Werk bereits in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verfasste, die Düsternis und lähmende Furcht, die in westlichen Ländern traditionell mit dem Tode verbunden sind, aufzuhellen, und zwar durch Mitteilung dessen, was sich tatsächlich vor seinen Augen, dank eines erweiterten Wahrnehmungsvermögens an der Todesschwelle vollzieht – ein höchst bedeutsamer und in vieler Hinsicht erhabener Vorgang, von dem auch Anwesende und Hinterbliebene Kenntnis haben sollten.
Trostreich für alle, die dem Verstorbenen nahe standen, beschreibt Bäzner die Bande, die den Verstorbenen mit seinen Lieben noch verknüpfen, auch die niederdrückende Wirkung, die übermäßige Trauer, Nicht-Loslassen-Können auf den Heimgegangenen ausüben. Aus dieser Sicht beleuchtet er auch das Verhalten am Totenbett wie auch die Sehnsucht von Hinterbliebenen nach einem Wiedersehen mit dem Verstorbenen.