Das Selbst und seine Sphären

Shirley Nicholson

Wie die kosmischen Ebenen der Substanz sieben in EINER sind, so sind auch wir sieben in EINEM - die gleiche absolute SEELE der WELT, die zugleich Materie und Nicht-Materie ist, Geist und Nicht-Geist, Sein und Nicht-Sein. Prägt Euch diese Vorstellung ein, ihr alle, die ihr die Geheimnisse des SELBSTES studieren wollt.

H. P. Blavatsky
 

Wie wenig wissen wir von uns selbst! In unserem Wachbewusstsein spähen wir durch einen engen Spalt, der den größten Teil der Welt und unserer inneren Natur verdeckt. Der weitaus größte Teil unseres Wesens liegt in den schattenhaften Tiefen unseres Unbewussten. Wir benutzen nur einen kleinen Teil unserer unbegrenzten Fähigkeiten.

William James sagte einmal: „Unser normales Wachbewusstsein ist nur eine spezielle Art von Bewusstsein, während rundherum, durch die feinsten Schutzschirme von ihm getrennt, völlig verschiedene potentielle Bewusstseinsformen bestehen können. Wir können durch das Leben gehen, ohne ihre Existenz zu vermuten, aber wir brauchen nur den entsprechenden Anreiz zu geben, und bei der leisesten Berührung sind sie in ihrer ganzen Vollständigkeit da."

Die Theosophie berücksichtigt viele Schichten im Bewusstsein des Menschen. Das theosophische Bild vom Menschen hat einen weiten Maßstab, weit größer als die vergänglichen und nur zu oft unwesentlichen Besorgnisse, die dazu neigen, unseren Horizont zu verdunkeln. Nach dieser Auffassung gleichen wir dem sagenhaften, afrikanischen Affenbrotbaum, der scheinbar von seinen höchsten Teilen nach unten wächst, während er seine Wurzeln im Himmel hat. Wir entspringen dem göttlichen Grund, der alles entstehen lässt. Die Theosophie betrachtet den Menschen als eine unbegrenzte geistige Möglichkeit, als das Selbst oder Atman, wie es die Hindus nennen, oder den „Heiligen Geist" der Christen. Dieses Selbst ist niemals von unseren transzendenten Wurzeln im reinen Bewusstsein des EINEN abgeschnitten.

(aus: Uralte Weisheit - moderne Erkenntnis)

 


Autor: Shirley Nicholson