Materie, im Sinne von
Unbeseeltheit, existiert nicht. Alles Seiende enthält Geist (Bewusstsein) und
stellt sich nur aufgrund der verschiedenen Dichtegrade für den Menschen als
greifbare und sichtbare ‚Materie‘ dar. Doch auch in der materiellen Welt gibt
es verschiedenen Dichtegrade, wie etwa die Duft-Ebene, die sich über die
Riechorgane wahrnehmen lässt, oder Wärme und Kälte, die sich nur über das
Fühlen erkennen lassen. Selbst die materialistische Wissenschaft ist inzwischen
in der Lage, die feineren Strukturen der Materie wahrzunehmen und mit immer
feineren Instrumenten zu messen. Doch hinter den verschiedenen Arten von
Materie, hinter jedem Element, jedem Mineral, jeder Pflanze und jedem Tier
wirkt eine bestimmte geistige Energie. Diese erhält ihre Art und Form gemäß den
Vorgaben aus den höheren Welten.
Die Körperhülle eines Menschen
ist eine Zusammenführung aller Bereiche, die auf diesem Planeten existieren;
und auch im Emotionalbereich sind alle Strukturen vorhanden. So zeigen sich im
Tierreich bestimmte emotionale Aspekte, die sich auch in der menschlichen
Struktur erkennen lassen. So ist der Mensch mit allem verbunden, entwickelte
sich jedoch nicht aus der Gattung der Affen, sondern war stets eine
eigenständige Schöpfungseinheit. Der Mensch ist eine Verbindung aller Reiche
auf der Erde und kann diese durch Bewusstsein und Reife in die geistigen Ebenen
erhöhen. Auch die Erde selbst kann als eine Einheit angesehen werden, der ein
übergeordnetes Bewusstsein zu eigen ist, welches sie führt und leitet.
Ganz deutlich lässt sich in
der Materie erkennen, dass ein materielles Gebilde zu leuchten beginnt, wenn
ein Mensch einen Gegenstand in großer Liebe betrachtet. Er wird durch die Liebe
erhöht und beginnt seinerseits zu strahlen. Da der Mensch Träger der
Christus-Kraft ist, kann er diese Kraft auf die Materie übertragen, die sie
dankbar aufnimmt. Empfängt etwa eine Pflanze diese Liebesenergie, werden die
höher entwickelten Bereiche ihres Seins sofort stärker strahlen, und so kann
sie ihrerseits wieder den Menschen mit ihrer Kraft unterstützen. Bei der
Nahrungsaufnahme, etwa bei Früchten, dient dies in besonderem Maße der Stärkung
der feineren Körper des Menschen, da diese in der heutigen Zeit vernachlässigt
werden und unter großem Mangel leiden können. Viele Menschen in den
Industrieländern sind zwar körperlich satt, leiden aber unter großem
energetischem und geistigem Hunger, der tiefe Sehnsucht und Schmerz verursachen
kann.
Jede Persönlichkeit, ob sie nun aus den Reihen der gefallenen Gotteskinder stammt oder den Weg der Erkenntnis oder Mithilfe gewählt hat, kann dazu beitragen, diesen Planeten zu erleuchten, zu durchlichten und die Materie zum Strahlen zu bringen. Alle Menschen werden in naher Zukunft feinfühliger werden, und ihre Liebesfähigkeit wird zunehmen. Die Erde gebiert ein neues Bewusstsein, und die Geburtswehen können zur Zeit deutlich wahrgenommen werden. In der Zukunft werden die Menschen aus dem Glauben an Gott Wissen erlangen, und der Zugang in die geistige Welt wird wieder geöffnet werden. Angst und Tod verlieren ihren Schrecken, da die Trennung zwischen Diesseits und Jenseits aufgehoben wird. Zwar bäumen sich die dunklen Kräfte aufgrund ihrer Existenzangst noch einmal auf, jedoch wird die Liebe siegen und vielen Seelen das Tor in das Geistreich öffnen.
Dies ist eine wundervolle Möglichkeit, auch das ganz persönliche Umfeld mit neuen Augen zu betrachten. Der Mensch sollte es sich zur Aufgabe machen, in dieser wichtigen Zeit sein eigenes negatives Ego zu transformieren und durch seine gereinigte Aura und sein lichteres Energiefeld positiv auf seine Umwelt einzuwirken.
Jeder Bereich der Materie ist empfindsam, auch wenn er dem Menschen noch als hart erscheinen mag. Hinter jeder Materieform steckt eine geistige Energie, die dankbar für die Liebe ist und sich ihrerseits bemühen wird, alles Positive wieder zurückzugeben.
So kann der Mensch in Harmonie mit der ihn umgebenden Materie leben und im Gebet dankbar alles berühren, was ihm so gerne dient.
Manuela Oetinger, Karma und Freiheit, Aquamarin Verlag, 1.
Auflage 2004,
S. 62 – 65.
Autor: Manuela Oetinger