Heute stehen die Menschen wieder im Begriff, die Bedeutung einiger Grundgesetze der Natur zu erforschen. Sie anerkennen die ungeheureren Energien des Denkens – und dies kommt einer Wiederentdeckung der Magie gleich. Der Mensch ist zwar geneigt, wenn er auf die Magie von Atlantis, Ägypten oder auch nur die des Mittelalters zurückblickt, dieses als etwas Legendäres und Phantastisches zu betrachten, dem die Menschheit eigentlich entwachsen ist. Aber man kann nicht einem der fundamentalen Schöpfungs-Gesetze entwachsen! Magie ist das Benutzen der mächtigen, schöpferischen Energie, die latent in allen Naturkräften liegt, und die durch richtiges Wissen, richtiges Denken und richtigen Willen gehandhabt werden kann. Die Menschen vergessen, dass jedes Zeitalter sich unter seinen Bedingungen ausdrücken muss. Jeder Mensch, der stark-eindringlich seine Denkkraft benutzt, ist ein Magier – weiß oder schwarz, je nach dem hinter seinem Denken stehenden Zweck. In der Vergangenheit benutzte der Mensch seine magischen Fähigkeiten durch Anwendung von religiösen und zeremoniellen Riten. Jetzt aber tut er es durch Reklame, Bücher, Journale, Rundfunk und Kino (und das Fernsehen, d. Ü.). Denn die magischen Waffen unseres Zeitalters sind in erster Linie das Wort und das Bild. Betrachte sorgfältig die Suggestivkraft, welche jene Massenmedien besitzen, um die plastischen Gemüter der Menge zu formen! Diese Methoden mögen nicht so dramatisch oder augenfällig sein, aber da jetzt alle Menschen durch die technischen Mittel näher zusammenrücken als je zuvor, zeichnet sich diese neue Magie noch machtvoller ab. Menschen, die durch diese technischen Massen-Medien ihre ahnungslosen Zeitgenossen bewusst täuschend betrügen um habgieriger oder geltungssüchtiger Zwecke willen oder speziell die Jugend durch stark-niederziehende Suggestionen verderben, sind auf ihre Weise ebenso gefährliche schwarze Magier wie die, welche in alten Tagen böse Gedankenformen schufen und Naturgeister hineinbannten, die ihnen dienstbar wurden. Denn durch all das werden ihre Mitmenschen fortwährend aufs schwerste seelisch und körperlich geschädigt. Die heutigen Missetaten erschaffen ebenfalls zerstörerische Gedankenformen; und je stärker die zur Entwicklung einer solchen Idee angewandte Energie, desto mächtiger wird die von ihr geprägte Form. Ebenso entdeckt der Mensch gegenwärtig wiederum, wie er die Elemente in sein Joch spannen kann; und Menschen, die solche Kenntnisse bewusst benutzen, um Zerstörungsmittel zu erfinden, wie Giftgas, Todesstrahlen, hochexplosive Sprengstoffe (und als Gefährlichstes die Atomkraft, d. Ü.), erschaffen ähnliche fürchterliche Elementarkräfte auf den inneren Ebenen wie jene, die dir von Atlantis folgten, und die auch ihnen rachegierig Leben auf Leben folgen werden. Tatsächlich besteht eine nahe Parallele zwischen diesem Zeitalter und dem von Atlantis.
Das GESETZ bleibt in allen Ären unverändert. Aber genau in dem Maß, wie der Mensch immer mächtiger auf der schöpferischen Mentalebene wird, werden seine Verantwortlichkeiten schwerwiegender und die grässlichen Folgen größer, wenn er jene Kräfte zu Unrecht gebraucht. Selbst der Durchschnittmensch lernt heute durch weitumfassende Schulbildung und Konzentrations-Training, die das moderne Leben ihm abverlangt, klarer und präziser zu denken und daher auch kräftigere Gedankenformen zu erzeugen. Darum ist ihm große Achtsamkeit nötig, denn er kann sich mit Hütern des Lichtes umgeben oder mit Scharen zerstörerischer Wesen, die durch seine Gedanken von Hass, Eifersucht und Bitternis entstanden sind und der starken Spannung und den ausweglosen Schwierigkeiten unserer Zeit ihren Riesenanteil hinzufügen. Diese Nöte aber sind größtenteils den verstärkten technischen Errungenschaften und dem gleichzeitigen Mangel an entsprechendem spirituellen Wissen und Wollen zuzuschreiben.
Aus diesem Grund geschieht heute folgendes: Alle, die sich ernsthaft bemühen, den Höheren Okkultismus zu studieren und versuchen, das Wissen von der bisher wenig gekannten Schöpferkraft der Denksubstanz zu verbreiten, werden von jenen hohen Lehrern auf den Inneren Ebenen, deren Aufgabe es ist, die Menschheit geistig voranzuführen, beobachtet und, wenn möglich, geschult.[1]
[1] H. K. Challoner, Das Rad der Wiedergeburt, Hirthammer-Verlag 1989, S. 118 - 120.
Autor: H. K. Challoner