IPSISSIMUS

Trag deine eigne Welt
Wie der Nomade sein Zelt
Mit dir auf all deinen Pfaden,
Setz dich dir selber zum Herrn,
Schreib in den wandernden Stern
Wandernd die Spur des Nomaden -
Tanz dich vom tanzenden Ball
Mitten ins eigene All:
Uferlos funkeln die Fernen …
Dich und die Welten in eins,
Sternenkind unter den Sternen!

 

WEGZEHRUNG

Mach’s, wie es dir richtig erscheint.
Irr dich und stell dann den Irrtum richtig.
Irr dich noch einmal. Es ist nicht so wichtig,
Was dein Herr Nachbar drüber meint.
 
Mach’s, wie es dich von innen her treibt.
Eigene Wege sind immer beschwerlich.
Kannst du nicht weiter, gesteh es dir ehrlich
Und frage dein herz, wo sein Zuspruch bleibt.
 
Was dir heute misslingt, glückt ein andermal.
Alles verzeiht dir die innere Lenkung
Außer dem einen, der Abwärtsschwenkung.
Also: sei niemals banal.
 
Schaff dir Niveau um dich her.
Irren ist menschlich. Zerbröckeln ist peinlich.
Mach’s wie du willst. Aber mach es nicht kleinlich.
Kannst du das? Niemand kann mehr.


Autor: Anonym, abgedruckt in "Der große Holunderbaum" von Herbert Fritsche