Theosophie und Theosophische Gesellschaft
Jede Arbeit, die einer von uns
irgendwo für Theosophie leistet, wirkt zum Vorteil für die ganze
Theosophische Gesellschaft auf sie zurück und gereicht ihr zum Segen. Aus
diesem Grunde wissen wir, daß wir eins sind.
Das Selbst ist Eines, und es ist
allmächtig. Dennoch muß der Suchende von Zeit zu Zeit erfahren, daß er oder
sie neue Umstände als fremd empfinden wird. Doch das ist kein Grund, sich zu
fürchten. Wenn das Gemüt mit aller Kraft dem Selbst zustrebt und sich nicht
davon abbringen läßt, wenn es lernt, in allen Dingen, gleich welcher Art, das
Selbst zu sehen, dann sollte die Furcht nach und nach schwinden. Darum möchte
ich euch den Rat geben, die "Bhagavad Gita" zu studieren und
darüber zu meditieren. Das ist ein Buch, das mir mehr Gutes gegeben hat als
alle anderen zusammen. Ein Buch, das zu jeder Zeit studiert werden kann.
Es wird mehr Gutes tun als alles
andere, wenn die großen Lehren schweigend aufgenommen und in die Tat
umgesetzt werden, denn es geht den Dingen auf den Grund und gibt uns die
wahre Philosophie des Lebens.
Wenn Ihr versucht, das in die
Tat umzusetzen, was Ihr in Eurem inneren Leben für recht erkennt, werdet Ihr
um so empfänglicher sein für hilfreiche Gedanken und um so wirklicher wird
sich Euer inneres Leben gestalten. Ich hoffe und wünsche mit Euch, daß Euer
Haus zu einem kraftvollen Arbeitszentrum für Theosophie werden möge.
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Als ich in ... war,
unterbreitete ich Euch und anderen den Plan, Theosophie den arbeitenden
Menschen näherzubringen. Ist irgend etwas derartiges schon geschehen?
Theosophie muß auf einfache Art dargestellt werden, dann wird sie auch
verstanden.
Das ist sehr wichtig. Laßt uns sehen, ob wir das nicht zustande bringen.
Ihr alle habt versprochen, dabei zu helfen. Warum wenden wir uns nicht, wie
der Mann der Bibel, an all die Menschen auf den Straßen und hinter den
Hecken, die nicht kommen wollen? Ich bin sicher, wenn richtig angepackt,
würden sehr viele, die an Theosophie glauben, aber bisher noch nicht tätig
waren, eine solche Bestrebung unterstützen. Sie werden einsehen, daß es
wichtig ist, zu den Armen zu sprechen und ihnen vernünftige Ideen zu bringen.
Wenn nötig, würde ich jeden Abend eine Versammlung abhalten, aber nichts
Abstraktes berichten. Wenn möglich, umrahmt das Ganze mit Musik. Nun laßt
mich Eure Pläne hören. Die Zeit geht weiter und viele eigenartige gesellschaftliche
Veränderungen kommen auf uns zu.
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... Ich bin durchaus davon
überzeugt, daß Du völlig recht hast: die Zweige, die arbeiten, die blühen
auch, und diejenigen, die nur „Salon-Unterhaltung" betreiben, werden
sich bald streiten und untergehen. Du hast der Sache auf den Grund geblickt.
So stimme ich Dir auch mit voller Seele darin bei, was Du über ein
schüchternes Vertreten und Darlegen der Theosophie sagst. Damit kann nichts
gewonnen werden. Alle Erfahrung lehrt uns, daß Energie und Entschiedenheit
für jeden wahren Fortschritt unentbehrlich sind.
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Du legst genau meinen Standpunkt
dar, nämlich allezeit das ABC der Theosophie zu lehren, und zwar nicht nur
für die Außenstehenden, sondern auch für die Mitglieder. Denn ich weiß sehr
wohl, daß diese noch nicht so weit sind, um nicht stets sorgfältiger Arbeit
zu bedürfen. Eben weil das Wissen der Mitglieder selbst noch nicht fest genug
fundiert ist, sind sie nicht in der Lage, mehr Suchende für die Theosophie zu
interessieren.
Es ist genau, wie Du sagst: Wenn die einfachen Wahrheiten der Theosophie praktisch
angewandt dargelegt werden, werdet Ihr letztlich gerade die besten unter
Euren Zuhörern fesseln, wirkliche Arbeiter, wertvolle Mitglieder. Jemand, der
sowohl die Elementarbegriffe als auch ,die Natur des Absoluten' in sich
aufgenommen hat, vermag am besten Theosophie in einfacher Form darzulegen.
Gerade das In-den-Wolken-Schweben hindert oft das Wachstum eines Zweiges. ...
Aus: W. Q.
Judge, „Briefe, die mir geholfen haben", zu beziehen
über G. Schwarm, Am
Goldhammer 9, 90941 Nürnberg
Autor: W. Q. Judge