Forts.
 
Bedeutungsvolle Phasen zwischen den Inkarnationen

Die Phasen zwischen den Verkörperungen bedeuten nicht nur eine Ruhepause. Mit dem Ablegen der irdischen Gewänder erfolgt für den Menschen zunehmend ein Eintauchen in seine höhere Natur, ein Erleben der höchsten und reinsten Ideale, die er im Herzen trägt. Je stärker und bestimmter er an sie denkt, desto lebendiger, klarer und vollkommener gestalten sich die entsprechenden Gedankenformen, derer er gleichsam „als lebendige Wesenheiten … eine unvergleichliche Fülle von Formen, Farben und Klängen“ gewahr wird. „Die Eindrücke, die er von ihnen aufnimmt, wirken kraftvoll auf sein seelisches Leben ein und lösen neue Kräfte in ihm aus. Diese rufen entsprechende Impulse in der Seele wach, die in der nächsten Verkörperung  als bestimmte Anlagen und Fähigkeiten auftreten werden.“[17]

Die Seele ergeht sich also nicht nur in den Idealen des gelebten Lebens, sondern gestaltet diese weiter aus, um sie als zukünftige Vision sich einzuprägen und im nächsten Leben zu realisieren. Sie nimmt das in ihr ruhende Potential wahr, aber auch ihre Schwäche und Unvollkommenheiten. Diese Erkenntnis belebt ihren Willen zu neuer Daseinsgestaltung.“[18]

Vorbereitung einer neuen Inkarnation

Seher wie Erhard Bäzner und Geoffrey Hodson berichten, dass dem Menschen – entsprechend dem Entwicklungsgrad der sich wiederverkörpernden Seele größtmögliche Hilfe und Lenkung  seitens der Älterern Brüder und den Repräsentanten  der Engel-Hierarchien zuteil wird. Wie im Tode, so folgt auch bei einer neuen Inkarnation

„eine vorausschauende Vision auf das, was den Menschen erwartet, und er begreift die Ursachen, die dazu geführt haben.“[19]

„Das göttliche Ego, der wahre Mensch, der seine Heimat, die Kausalwelt, nie verlässt, und dessen Bewusstsein über Tod und Geburt hinausreicht, vermittelt seinem Strahl, der sich reinkarnierenden menschlichen Seele[20], das blitzartige Erkennen ihres weiteren Entwicklungsweges. Die Seele erschaut ihre neue Daseinsform und erkennt die Notwendigkeit ihres Schicksals …

Es bedarf oft längerer Vorbereitung, bevor die Seele in die physische Körperwelt gelangen kann. Einzelne Geschehnisse aus den vergangenen Erdenleben des Menschen, die alle dem geistigen Gedächtnis des Menschen eingeprägt sind, werden in astralstofflichen plastischen Bildern dem Sich-Verkörpernden vorgeführt.

Mit diesem wiederholten Erleben soll er erneut die Unvollkommenheiten und Irrtümer seiner früherenDaseinsperioden erkennen, um sich kraftvoll zur Verbesserung aller Mängel zu entschließen und immer schärfer zwischen den rechten und unrechten Handlungen unterscheiden zu lernen. …

Von den „Älteren Brüdern“ wird er belehrt, wie er seine Versäumnisse ausgleichen und seine Fähigkeiten weiter entwickeln kann. Dabei werden ihm bestimmte Aufgaben des Helfens und Dienens in den verschiedenen Sphären gestellt. Seinen Anlagen und Fähigkeiten entsprechend, wird er auch auf allen anderen Gebieten belehrt. Das Entwicklungsgesetz, sowie die großen geistigen und okkulten Gesetze werden ihm erklärt und sein Verständnis durch die Mitarbeit im Helferdienst der verschiedenen Sphären erprobt.

In dem Maße ihres Wirkens erweitert sich auch das Wissen der Seele. Dieses umfassendere Wissen nimmt sie dann je nach ihrer inneren Veranlagung als lebendige Ahnung oder starke Begabung, als religiöse Sehnsucht oder intuitives Erkennen mit in das neue Erdenleben hinüber.“[21]

 Das Maß der Verwirklichung ihrer Ideale und Pläne hängt ab von der Beschaffenheit ihrer stofflichen Gewänder, deren Samen aus den Vorleben  in den sog. Permanenten Atomen gespeichert, die die  neuen Hüllen und „Werkzeuge“ der Persönlichkeit bilden.



[17] Bäzner,  a. a. O., S. 77.

[18] Ebd. S. 89

[19] Blavatsky, a. a. O., S. 211

[20] „eine Teilprojektion aus dem Ego, welche die neu zu bildende Persönlichkeit beseelen soll.“ (Bäzner, a. a. O., Fußnote)

[21] Bäzner, ebd. S. 90 ff.



Autor: Charlotte Wegner