Jeder
ist seines Glückes Schmied. Jeder befindet sich zu jeder Zeit auf der Höhe
seiner Entwicklung und immer da, wo er hin gehört. Wer ihn dahin stellt? Das
Gesetz der unwandelbaren und unfehlbaren Kausalität oder sich bedingenden
Aufeinanderfolge von Ursache und Wirkung. Wer zieht das Eisen an den Magneten
und das Blei nicht? Warum verbinden sich immer gerade so und so viele Teile
Schwefel mit so und so vielen Teilen Wasserstoff, gleichviel wer dieses
Experiment ausführt und wo es geschieht?
Das e i n e Gesetz ist es, das alles leitet und die Natur eines jeden Dinges ist. So
empfängt jeder das, was seiner Vergangenheit entspricht. Das gegenwärtige
Denken und Handeln eines Menschen ist das Resultat seines früheren und die
Ursache seines zukünftigen. Es gibt keine Willkür - und einen Zufall nur
insofern, als jedem zufällt, was er verdient.
Man
kann den Menschen (das bessere Selbst) mit einem Künstler vergleichen und
seinen Körper mit einem Musikinstrument. Wenn ein Künstler seine Ideen
vollkommen zum Ausdruck bringen will, bedarf er eines vollkommenen
Instrumentes. Da nun der physische Körper eines kleinen Kindes aus den
Bestandteilen der elterlichen grobmateriellen Leiber aufgebaut ist und da ein
feiner Inhalt eines feinen, ein heiliger eines anderen Gefäßes bedarf als ein
gemeiner, so kann sich beispielsweise ein Mozart nur in einer Familie
verkörpern, die eben einen zarten, leichtgefügten Körper hervorzubringen vermag
(bzw. einen der Musikalität angemessenen. Die
Red.). Es kommt dabei nicht auf den Stand, sondern einzig auf die Höhe der
inneren Entwicklung an, auf Intelligenz und Moral. Das Gleiche tendiert zu dem
Gleichen, und das Verwandte fühlt sich angezogen von dem Verwandten.
Quelle:
Friedrich Jaskowski; Das Geheimnis des Menschenlebens; Schatzkammer-Verlag,
Calw
Autor: Friedrich Jaskowski (1887 - 1914)